WOMEN WHO DAERE #12 | ÜBER MENTAL LOAD MIT RONJA HOFFACKER
Über Mental Load, ein Monat equaly for free & Sehnsuchtsorte in Kopenhagen.
© fastforwardfotografie
Kinga und ich sagen immer halb im Scherz, dass wir DAERE eigentlich nur für uns selbst machen – um mit spannenden Frauen in Kontakt zu kommen, uns mit ihnen auszutauschen und von ihnen zu lernen. Beim aktuellen Thema ist das allerdings kein Scherz sondern die ganze Wahrheit, denn das Thema Mental Load begleitet (und stresst) mich seit der Geburt meiner Kinder durchgehend.
Auch wenn wir als Paar alle Themen um Care Arbeit und Haushalt so gut wie möglich aufgeteilt haben, gab (und gibt!) es auch bei meinem Mann und mir immer wieder Frustration auf der einen oder anderen Seite – wenn ich finde, dass er zu wenig in den Schul- oder Kita-Chat schaut, oder er mal wieder morgens von Kindern anziehen, über Brotboxen packen, sie mit Sonnenschutz eincremen und an die Sportbeutel denken, bis zu Fahrradhelm mitnehmen an alles alleine denken muss während ich deutlich entspannter in den Tag starte.
Das Gespräch mit Ronja hat mir gezeigt, dass gerechte Aufteilung von Mental Load aber nicht immer 50/50 bedeuten muss – sondern eine Regelung, die für den Moment für beide Personen passt, die beste ist. Das herauszufinden und immer wieder neu zu verhandeln ist herausfordernd aber lohnend, denn letztendlich ist es eine Investition in sich selbst und prägend für das spätere Verhalten der Kinder in Beziehungen.
Viel Freude beim Hören von Ronjas spannenden Gedanken zu den Themen Mental Load, Gender Care Gap, Maternal Gatekeeping und vielem mehr!
X Janina
RONJAS TIPPS UM DEN MENTAL LOAD ZU VERRINGERN
#1 SICHTBARMACHEN DES MENTAL LOADS
Für ein paar Tage Notizen machen an was man alles denkt. Oder noch besser – die PartnerIn beobachten, und aufschreiben, welche Aufgaben er/sie im Kopf hat und erledigt (hat den tollen Nebeneffekt, dass direkt die gegenseitige Wertschätzung hochgeht). Über paar Tage beobachten, notieren, dann zusammensetzen, austauschen, Aufgaben gegebenenfalls umverteilen. Diesen Selbsttest mit PartnerIn zu machen, ist auch ein guter erster Schritt.
#2 GEGENSEITIGE WERTSCHÄTZUNG
Bei den meisten Paaren fühlen sich beide nicht gesehen und genug wertgeschätzt für die Aufgaben, die sie übernehmen. Die jeweils unterschiedlichen Aufgaben werden unterschiedlich in ihrer Wichtigkeit bewertet (“Ja, du machst immer die Küche, dafür kümmere ich mich alleine um alle Versicherungen!”). Gegenseitige Wertschätzung und Bereitschaft, etwas zu verändern, der anderen Person etwas abzunehmen oder Aufgaben abzugeben.
#3 REGELMÄßIGE KOMMUNIKATION
Ob ein 10 Minuten Check-In jede Woche, oder zwei Stunden Mental Load Talk alle 3 Monate – Umstände ändern sich, Bedürfnisse ändern sich, Kinder verändern sich. Regelmäßig mit aktueller Lebenssituation abgleichen ob die Aufgabenverteilung noch gut passt.
#4 ORGANISATION VS. AUSFÜHRUNG
Nur weil Aufgaben gerecht verteilt sind, fühlt es sich nicht unbedingt gerecht an, wenn eine Person alles weiterhin im Kopf hat und Aufgaben zuweist oder um etwas bitten muss. Verantwortung auf beiden Ebenen übernehmen im Sinne von “ich denke daran” und “ich mache das”. Aufgaben klar trennen und zuweisen, damit nicht beide an alles denken.
#5 MIT KIND - BEREITS VOR DER GEBURT EINEN PLAN MACHEN
Idealerweise bereits vor Geburt absprechen, wie man Aufgaben verteilen möchte. Besprechen, wer in welchen Bereichen Kompetenzen hat oder Leidenschaften. Kochst du wirklich gerne, oder denkst du, du musst es? Ronjas Erfahrung ist, dass Paare oft überrascht werden, was der/die PartnerIn an Wünschen, Erwartungen, aber auch Bereitschaft für bestimmte Aufgaben kommuniziert.
EQUALY FOR FREE
Ronja und ihre Co-Founderin Louisa schenken euch einen Monat equaly for free – mit ihrer App und Community helfen die beiden, Care-Arbeit in Partnerschaften sichtbar zu machen und besser aufzuteilen. Einfach auf der Website den Code tryequaly2024 eingeben und einen Monat lang ausprobieren.
COS Denim Shorts | BARBOR Eye Serum & Re-usable Patches | PRUM Necklace | ARKET Ballet Flats | MALENE BIRGER Waistcoat | MASSIMO DUTTI Korbtasche | BENEDICT WELLS Die Geschichten in uns
MENTAL LOAD BUCH-EMPFEHLUNG
BAD FEMINIST: Essays — Roxane Gay
EQUAL PARTNERS: Improving Gender Equality At Home – Kate Mangino
ALLE ZEIT – Teresa Bücker
FÜR SORGE – Jo Lücke
SAVE THE DATE
Am 14. September findet bereits die nächste Edition unseres DAERE LUNCH CLUB im Château Royal in Berlin statt. Ihr habt Lust dabei zu sein? Stay tuned – im nächsten Newsletter erwarten euch News zu Thema und Teilnahmebedingungen.
WHAT TO DAERE: COPENHAGEN
Fragt man mich nach meinem Sehnsuchtsort, ich würde vermutlich Kopenhagen antworten. Und das obwohl meine bisherigen Trips nach Dänemark noch nie von sonderlich gutem Wetter gekrönt waren - dieser Ort lässt mich dennoch immer ganz beseelt und inspiriert zurück. Diese Highlights sind für mich ein Must für jeden Kopenhagen Trip:
THE ROE BAR & LOUISE ROE GALERIE
Einen Katzensprung entfernt von ihrer Galerie The Roe Studio hat die Designerin Louise Roe Andersen ein zeitgenössisches Café eröffnet: The Roe Bar ist der Inbegriff von Ästhetik. Hier stimmt einfach alles. Und wer jetzt denkt “Roe, das sagt mir etwas” - auch ihre Tochter Sophia Roe ist hier und da kreativ involviert. Neben perfekt inszeniertem Interior erwartet euch eine saisonal wechselnde Speisekarte mit Frühstück, Mittagessen, Gebäck und Kaffee. Das Interior ist durchdacht und unaufdringlich, mit Marmor- und Edelstahloberflächen und Vintage-Geschirr. Ihr werdet es lieben!
LOUISIANA MUSEUM OF MODERN ART
Ich weiß viele skippen Louisiana aufgrund der Entfernung, doch das solltet ihr wirklich nicht! Louisiana ist einer dieser Orte, die sich mit der Kamera nicht einfangen lassen. Neben wechselnder zeitgenössischer Ausstellungen ist vor allem der Garten mit Skulpturen von Künstlern wie Alexander Calder und Miró einen Besuch wert. Ad on: Gönnt euch einen köstlichen Snack im Café mit herrlichem Ausblick auf’s Meer!
#10 ÜBER TRISOMIE 21
Im nächsten WOMEN WHO DAERE erzählt
über ihre Erfahrungen als Mutter einer Tochter mit Downsyndrom. In ihrem Newsletter schreibt sie über Mode, Muttersein und Politik. Mit hat Thekla darüber gesprochen, welche Ängste sie vor der Geburt ihrer Tochter Toni hatte, wie sich ihr Blick auf das Leben verändert hat, welche Vorurteile ihr tagtäglich begegnen. Und sie teilt Tipps und No Gos im Umgang mit Trisomie 21.Schreibt uns eure Fragen und Gedanken dazu gern in den Comments oder an hi@daere.de.
Stimme total zu bei Organisation vs Ausführung - mein Partner übernimmt bei uns das Kochen inkl Organisation (meal planning, Lebensmittel bestellen) und dadurch habe ich was essen angeht, keine mental load. Ich erfahre erst, was es gibt, wenn ich mich an den Tisch setze. Dafür trage ich in anderen Bereichen mehr mental load, z. B. Wäsche