WOMEN WHO DAERE #15 | ÜBER ACHTSAMKEIT MIT ELENA SHIRIN MEGER
ÜBER ACHTSAMKEIT, PAUSEN UND LANGSAMKEIT
PHOTO: TESSA BOZEK
Mein Jahr hat denkbar langsam begonnen – wenn auch etwas unfreiwillig, nach einem Skiunfall, der mit einer Gehirnerschütterung endete.
Trotz Schmerzen und absolutem Bildschirmverbot über mehrere Wochen (und dementsprechend sozialer Abgeschiedenheit), konnte ich der Zwangspause etwas abgewinnen: Ich fühlte mich durch die fehlenden Reize sehr im Moment, nahm achtsam meine - sehr ruhige - Umgebung wahr und empfand die Tage als angenehm lang und nicht wie sonst mit einem Schnipps vorbei, so voll gefüllt wie sie normalerweise in meinem Alltag sind.
Auch wenn es mir nun deutlich besser geht und ich dank Diktier- und Vorlesefunktion wieder zeitweise am Bildschirm sein kann, möchte ich von dieser achtsamen und entschleunigten Haltung etwas beibehalten.
Deshalb habe ich mit der lieben Elena gesprochen und ihr ein paar Fragen zu Achtsamkeit, Langsamkeit und dem Pausen-machen gestellt. Lasst mich in den Kommentaren wissen, wie es euch damit ergeht!
X Janina
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Elena Meger ist Mitgründerin und geschäftsführende Gesellschafterin von Mindful Projects, einem Beratungsunternehmen und Ausbildungsinstitut für Coaching und angewandte Achtsamkeit. Elena lebt in Berlin und Brandenburg und nimmt seit knapp 10 Jahren selbst an jährlichen zehntägigen Schweige-Meditations-Retreats teil, was sie als Mensch und in ihren heute ausgeübten Rollen stark geprägt hat.
D A E R E : ICH HABE DEN EINDRUCK, DASS DIEJENIGEN MENSCHEN AM MEISTEN GESTRESST SIND, DIE SICH IN DER SOGENANNTEN RUSH HOUR DES LEBENS BEFINDEN, ZWISCHEN ENDE 20 UND ANFANG 40, MANCHMAL MIT KLEINEN KINDERN, VOLL BERUFSTÄTIG. ZU DIESER GRUPPE GEHÖREN AUCH WIR. TEILST DU DIESEN EINDRUCK?
E L E N A : Ja, diesen Eindruck teile ich. Grund dafür können eine Reihe an Dingen sein. Wohlbekannt und dennoch immer wieder wichtig, Menschen dafür zu sensibilisieren: Social Media. Auf Instagram, TikTok und Co. bekommen wir Einblicke in vermeintlich gut funktionierende Lebensrealitäten. Perfekt gestylte Frauen zeigen ihr schönes Zuhause, ihr neugeborenes Baby, wie sie morgens Sport machen, Kulturangebote wahrnehmen und glücklich sind. Und selbst wenn diese Frauen einen bad-hair- oder bad-mood-day mit ihrer Community teilen, schwingt dabei meist ein »das darf auch mal sein« mit. Selten wird hier ein wirklich realistischer Einblick gezeigt, im Sinne von »mir geht es seit mehreren Wochen nicht gut und gerade schwindet meine Zuversicht, wie ich all das alleine schaffen kann«. Hier würde ich mir noch mehr Authentizität und Nahbarkeit wünschen.
Zudem geht mit dieser Lebensphase häufig einher, dass neue Rollen dazu kommen (bspw. die Mutter-Rolle durch Geburt eines Kindes) oder Rollen wegfallen (bspw. durch den Tod eines (Groß-)Elternteils). Hierbei braucht es die Kompetenz des Rollenbewusstseins und auch der Rollenflexibilität. Wie stark bin ich bspw. mit der Rolle der Mutter identifiziert? Welche Rollen nehmen aktuell die meiste meiner Lebenszeit ein – und fühlt sich das für mich stimmig an? Und allem voran die wichtige Frage: Wer bin ich jenseits all meiner Rollen? Wenn ich mir diese Fragen stelle und sie für mich klar beantworten kann, bildet das ein stabiles Fundament, um mit Herausforderungen souverän umgehen zu können.
D A E R E: UNABHÄNGIG VON DEN EIGENEN UMSTÄNDEN – WIE KANN ACHTSAMKEIT GRUNDSÄTZLICH DABEI HELFEN, AUCH IN HERAUSFORDERNDEN LEBENSPHASEN EINIGERMASSEN KLARZUKOMMEN?
E L E N A : Achtsamkeit ist viel mehr als Yoga oder Meditation. Achtsamkeit beinhaltet auch die Art und Weise, wie ich auf mich, meine Mitmenschen und die Welt blicke. Wenn ich eine achtsame Haltung einnehme, begegne ich mir und anderen mit Offenheit, Neugierde und Wohlwollen. In herausfordernden Lebensphasen kann das helfen, um mich und andere weniger zu bewerten oder gar zu verurteilen, sondern offen zu sein für das, was gerade da ist.
Zudem beinhaltet Achtsamkeit auch die Fähigkeit des Annehmens. Das heißt, nicht im Widerstand oder in der Verleugnung mit der aktuellen herausfordernden Situation zu sein, sondern diese im ersten Schritt als aktuell subjektiv wahrgenommene Lebensrealität anzunehmen (im Sinne von wahrhaben lassen). Das heißt nicht, dass ich jede Situation als gegeben und unveränderlich akzeptiere. Ganz im Gegenteil: Es ist wichtig, das Leben aktiv zu gestalten. Aber die Möglichkeiten des Gestaltens bestehen immer aus »change it, love (im Sinne von: accept) it or leave it«.
Ein weiterer Aspekt, der Achtsamkeit als hilfreiche Kompetenz in herausfordernden Lebensphasen macht: das Einsetzen des eigenen Fokus. Die geschulte Achtsamkeitspraxis erlaubt mir, meinen Fokus gezielt auf etwas zu richten und dort zu halten. In Krisen kann das bspw. der Fokus auf die (inneren und äußeren) Ressourcen sein, die mir zur Verfügung stehen, um die aktuelle Krise zu bewältigen. Darüber hinaus gibt es natürlich auch eine Reihe an Achtsamkeitsmethoden, die positiv auf das vegetative Nervensystem einwirken und somit hilfreiche Tools sind, um mit Stress und anderen herausfordernden Symptomen wirksam umzugehen.
D A E R E : ALS DU BEGONNEN HAST, DICH BERUFLICH DER ACHTSAMKEITSPRAXIS ZU WIDMEN, WARST DU SELBST ENDE 20. WIE KAMST DU DAZU, DICH MIT DEM THEMA ZU BESCHÄFTIGEN?
E L E N A : In meinem Herkunftsfamiliensystem gab es sowohl von mütterlicher als auch väterlicher Seite viele Traumata und Schicksalsschläge. Das hat Spuren bei meinen Eltern hinterlassen, mitunter Depression und Alkoholismus bei einem Elternteil, das erst spät, als es 35 und ich 8 Jahre alt war, erstmals therapeutische Hilfe in Anspruch genommen hat, um die Vergangenheit aufzuarbeiten.
In einem dysfunktionalen Elternhaus aufzuwachsen und mich um mein alleinerziehendes Elternteil als junges Kind kümmern zu müssen, hat mich sehr geprägt. Deswegen habe ich mir mit Mitte 20 gesagt: Bevor ich selbst Kinder bekomme, möchte ich mir die Möglichkeit geben, mich meinem Inneren (mit all seinen Ängsten, Sorgen, unerfüllten Bedürfnissen und Co.) zuzuwenden.
Das hat dazu geführt, dass ich mit 27 Jahren mein erstes Vipassana-Retreat in Nepal absolviert habe. Das ist ein 10-tägiger Meditationskurs, in dem man die zwei Ursprungsformen von Meditation lernt: Anapana, das Fokushalten. Und Vipassana, ein Bodyscan mit Wahrnehmen von Körperempfindungen. Das Setting: nicht sprechen, nichts lesen, keine Musik hören, kein Blickkontakt, sondern 10 Tage lang täglich 11 Stunden meditieren. Es ist also viel mehr als ein Meditationskurs, sondern eine tiefgreifende Selbsterfahrung und -begegnung. Dieses Erlebnis hat mich zutiefst berührt und mir nicht nur auf intellektueller Ebene gezeigt, sondern am eigenen Körper erfahren lassen, wie kraftvoll und wirksam Achtsamkeitspraxis ist.
PHOTO: TESSA BOZEK
D A E R E : VIELE FRAUEN, UNTER ANDEREM ICH SELBST, ERLEBEN DEN EINDRUCK, 'IMMER IM TUN' ZU SEIN. WIE KÖNNEN WIR REGELMÄSSIG ACHTSAMKEIT IN EINEN HEKTISCHEN ALLTAG INTEGRIEREN, OHNE UNS ZUSÄTZLICH UNTER STRESS ZU SETZEN?
E L E N A : Zu dieser Frage fallen mir die ersten Minuten vom »Sternstunde Philosophie«-Interview mit Jon Kabat-Zinn ein, in dem die Moderatorin Barbara Bleisch ihn fragt, ob er heute schon meditiert habe. Er antwortet »Ich meditiere gerade«.
Die meisten Menschen haben ein bestimmtes und leider verzerrtes Bild von Achtsamkeitspraxis im Kopf. Sie denken an ein Meditationskissen, eine schöne Yogamatte, an Palo Santo und spirituelle Musik. Und vor allem an entspannte und glückliche Gesichter nach der Achtsamkeitspraxis. Da ist es nicht verwunderlich, dass es zu zusätzlichem Stress führt, wenn ich dieser Vorstellung nicht gerecht werde. Doch all das hat sehr wenig mit dem ursprünglichen Sinn von Achtsamkeit zu tun.
Ich kann gerade diese Interview-Frage beantworten und mir gleichzeitig gewahr sein, welche Körperempfindungen, Emotionen oder Gedanken da sind. Auch das ist Meditation und Achtsamkeit. Mit anderen Worten, du kannst regelmäßig Achtsamkeit in deinen hektischen Alltag integrieren, indem du bspw. immer mal wieder innehältst und bei dir eincheckst: Wie geht es meinem Körper gerade? Welche Emotionen kann ich wahrnehmen? Welche Gedanken sind gerade da? Wenn ich also Achtsamkeit in mein Leben integrieren will, muss ich nicht unbedingt etwas Zusätzliches hinzufügen, sondern kann das, was ich sowieso schon mache, bewusst(er) machen.
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D A E R E : ICH EMPFINDE DIE ABGRENZUNG VON ACHTSAMKEIT ALS GRUNDSÄTZLICHE HALTUNG ZUM LEBEN GEGENÜBER EINEM WEITEREN OPTIMIERUNGS-TOOL ALS ZIEMLICH SCHWIERIG. WIE SCHAFFEN WIR DEN ERSTEN SCHRITT ZU EINEM ACHTSAMEREN SEIN, OHNE ES EINFACH ALS WEITERES HILFSMITTEL FÜR MEHR LEISTUNG ZU NUTZEN?
E L E N A : Unsere Gesellschaft, aber auch viele Yogastudios und Achtsamkeitstrainer:innen tragen leider dazu bei, dass Achtsamkeit primär zur Selbstoptimierung instrumentalisiert wird. Das heißt, Achtsamkeit wird, bewusst oder unbewusst, eingesetzt, um den inneren Zustand zu regulieren, also zu verändern. Ich bin gestresst, also mache ich Yoga, um mich besser zu fühlen. Ich bin unkonzentriert, also meditiere ich, um wieder fokussierter zu sein. Ich kann nicht schlafen, weil ich aufgewühlt bin, also mache ich eine Atemtechnik, um mich zu entspannen und besser einschlafen zu können.
Bei der Achtsamkeit geht es im ursprünglichen Sinne aber nicht um Selbst-Regulierung, sondern um Selbst-Wahrnehmung. Das heißt, es geht nicht darum, etwas zu verändern oder zu optimieren, sondern die Fähigkeit zu haben, mich und mein Umfeld wahrzunehmen und Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind.
Das Schöne ist: Wenn ich das mit einer aufrichtig offenen, unvoreingenommenen und mir selbst gegenüber wohlwollenden Haltung tue, entsteht als Nebenprodukt Gelassenheit, Entspannung und Resilienz.
Der erste Schritt zu einem achtsameren Sein kann also sein, meine Motivation auf den Prüfstand zu stellen und die aufrichtige Intention zu setzen, mich, mit allem was zu mir dazu gehört, bewusster wahrzunehmen – und dem, was sich zeigt, mit Offenheit und Wohlwollen zu begegnen.
D A E R E : GERADE IN STRESSIGEN PHASEN FÄLLT ES VIELEN VON UNS SCHWER, SICH ZEIT FÜR ACHTSAMKEIT ZU NEHMEN. MEIST KOMMT JA ALLES ZUSAMMEN, SO IST ES AUCH BEI MIR – MAN IST SELBST NICHT GANZ FIT, KIND(ER) KRANK, WASCHMASCHINE KAPUTT, WICHTIGE THEMEN BEI DER ARBEIT UND DANN KOMMT AUCH NOCH EINE "ACHTUNG LÄUSE!"-NACHRICHT AUS DER SCHULE. HAST DU VIELLEICHT EIN PAAR "NOTFALL"-ÜBUNGEN, WENN GERADE ALLES ÜBER DEN KOPF WÄCHST?
E L E N A : Hier eine Mischung aus allgemeinen Tipps und konkreten Übungen, die ich in herausfordernden Situationen empfehlen kann:
E N T S C H L E U N I G E N
Ganz nach der chinesischen Weisheit »Wenn du es eilig hast, gehe langsam«, nehmt euch in hektischen Phasen bewusst Zeit für die Dinge und reduziert Multitasking.
P A U S E N M A C H E N
Standford-Professor Dr. Huberman empfiehlt bspw. nach 45 Minuten Bildschirmzeit für ein paar Minuten in den Ferne zu schauen, um Augen und Gehirn zu entlasten. Zudem können bewegte Pausen, genügend Wasser und gesunde Snacks helfen, um gestärkt durch einen eng getakteten Tag zu kommen.
I N N E H A L T E N
Macht regelmäßige Mikro-Pausen und Self-Check-Ins, bei denen ihr bspw. für 1 Minute die Augen schließt und beobachtet, wie der Atem sich gerade zeigt, wie es eurem Körper geht, welche Emotionen wahrnehmbar und welche Gedanken gerade da sind. Beobachten, ohne zu bewerten.
A T M E N
Eine regulierende, wirksame Atemtechnik ist das Box Breathing: 4 Sekunden einatmen, 4 Sekunden den Atem anhalten, 4 Sekunden ausatmen, 4 Sekunden den Atem anhalten usw.
D A S V E G E T A T I V E N E R V E N S Y S T E M B E R U H I G E N
Man kann aktiv den Vagusnerv stimulieren, indem ihr bspw. die Stelle am Hals zwischen Ohr und Schultern massierst oder mit deinen Zeigefingern in deine Ohren greifst und diese für ein paar Minuten nach unten ziehst
G L A U B E N S S Ä T Z E A U F D E N P R Ü F S T A N D S T E L L E N
Der erste Schritt ist, zu erkennen, welche positiven oder negativen Glaubenssätze uns im Leben leiten. Im zweiten Schritt kannst du einzelne hinderliche Annahmen über dich und das Leben hinterfragen
V E R B I N D U N G S P Ü R E N
Entweder zu sich, indem wir Selbstfürsorge praktizieren (bspw. den eigenen Körper eincremen oder sich selbst umarmen) oder zu anderen, indem wir unsere Herzensmenschen um Hilfe bitten, wenn uns gerade alles zu viel wird.
L Ä C H E L N
Schließt für einen Moment die Augen und lächelt. Damit signalisiert ihr eurem Gehirn: Es gibt etwas, über das wir uns freuen dürfen – und es werden Glückshormone ausgeschüttet.
PHOTO: ELENA MEGER
LITERATUREMPFEHLUNGEN
E L E N A : Ich nehme wahr, dass Literaturempfehlungen häufig auch zu weiterem Stress führen können, weil die persönliche to-read-Liste bereits endlos lang ist. Deswegen hier eine bunte Mischung aus Links und Büchern, die ich übergreifend zum Thema Achtsamkeit empfehlen kann:
JON KABAT-ZINN: ACHTSAMKEIT, DIE NEUE GLÜCKSFORMEL? —STERNSTUNDE PHILOSOPHIE IM SRF
GEDANKEN TANKEN: SO LERNST DU ZU ENTSPANNEN UND DEINE GEDANKEN LOSZULASSEN —DR. KAROLIEN NOTEBAERT
THE POWER OF NOW —ECKHART TOLLE
KEIN ICH, KEIN PROBLEM —DR. CHRIS NIEBAUER
BEWUSST LIEBEN —JOHN WELWOOD
ARKET JOGGING TROUSERS | HORNMANUFAKTUR PETZ HAIR COMB | SUSANNE KAUFMANN NOURISHING RICH CREAM | STEINER MERINO WÄRMFLASCHE | BELLADONNA ORGANIC SILK SLEEPING MASK | KRUUT RÄUCHERBÜNDEL SLOW MOTION
Am 26. März startet die Ausbildung zum »Mindful Business & Life Coach«, die Elena gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner Jürgen durchführt — und es gibt noch 2 freie Plätze.
Wer sich also im Bereich Mindfulness weiterbilden möchte, Interesse an einer tiefgreifenden Selbst-Erfahrung hat, sich als Führungskraft oder Coach weiterentwickeln und etwas bewirken möchte, oder aber einfach Zeit in sich und die persönliche wie berufliche Entwicklung investieren will, ist bei Elena optimal aufgehoben.
Hier erfahrt ihr mehr über das einjährige Programm.
Einander begegnen, durch Mohnfelder laufen, ausgiebige Spaziergänge zum See, köstliches Essen, mit Ton spielen und Yoga praktizieren. Das und mehr erwartet euch beim NOW ~ US Summer Retreat mit Mélanie Wehrli.
Mélanie ist interdisziplinäre Künstlerin und Köchin und veranstaltet bereits zum zweiten Mal NOW ~ US in der Uckermark, perfekt für alle Einsteiger:innen in das Thema Retreat. Die Tage sind geprägt von Yoga und körperlicher Bewegung, Zeit in der Natur, köstlichem Essen, Kreativität und Raum für innere Ruhe. Mehr Infos findet ihr hier.
REZEPT: ENERGY PORRIDGE
Dieses einfache Rezept hat mich durch den Winter gebracht — es basiert auf dem ayurvedischen Ansatz von den gesundheitsfördernden Aspekten einer warmen morgendlichen Mahlzeit:
1 Handvoll Buchweizen in der Pfanne rösten, bis es zu duften beginnt. 1 Prise Zimt und 1 Prise Meersalz hinzufügen und mit Wasser aufgießen, 20 Minuten köcheln lassen. Mit Mandelmus und Joghurt (Mandel, Kokos etc. schmeckt alles fein) und eventuell ein paar Datteln in eine Schale geben. Mit etwas Kardamom bestreuen und genießen.
Das Porridge lässt sich auch super für ein paar Tage im Voraus zubereiten und dann portionsweise erwärmen.
Beim Lesen des Gesprächs zwischen Elena und Janina ist mir vor allem eines aufgefallen: Entschleunigen und mit sich selbst und anderen in Verbindung kommen, fällt mir aktuell extrem schwer. Denn wie Janina schon sagt, es kommt immer alles auf einmal. Bei mir und meiner kleinen Familie ist es der erste Kita-Winter, mit all seinen Viren, der uns zu schaffen macht. Während ich mich eigentlich ganz gut eingegrooved fühlte, nimmt mir der ständige Ausnahmezustand und die fehlende Selbstbestimmtheit viel Kraft. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, jede Lücke muss produktiv gefüllt werden. Was dabei komplett auf der Strecke bleibt? Meine Sport und Entspannungs-Routine.
Und nein, damit meine ich nicht die nächste Performance abzuliefern, denn wenn es um Pilates, Yoga oder Cycling geht, habe ich Null Komma Null Anspruch an mich selbst. Ich brauche nicht die effektivste Session, bei der ich am meisten schwitze oder Muskeln aufbaue. Ganz im Gegenteil. Nichts gibt mir mehr Ausgeglichenheit und Meta-Perpektive als einfach mal meinen Körper zu bewegen oder bei einer Yin Yoga Session mit Soundbath abzuschalten.
Dabei gibt es ein paar wunderschöne Studios und Kurse, die ich ganz besonders liebe - oder unbedingt mal ausprobieren möchte. Vielleicht geben sie auch euch Inspiration:
H A G I U S
Das Hagius ist mein optisches Highlight. Neben Pilates und Barre Classes gibt es auch Boxing, was ich unbedingt mal ausprobieren möchte.
Ō H I A
Das Ōhia ist meine Ruhe-Oase, hier gibt es die besten Yin Yoga Sessions, aber nicht nur das - Ōhia Wave ist ein high-intensity Bewegungstraining, das Tanzen, Cardio und Achtsamkeit miteinander verbinden. Ohne Leistungsdruck, aber mit lauter Musik und jeder Menge Fun.
A N T I
Art of Longevity - der Anti Space ist ein 360° holistic Studio und bietet Breathwork, Eisbaden, Yoga, Pilates und mehr. Als großer Fan vom Kaltduschen (natürlich nur die letzte Minute nach der heißen Morgendusche) steht vor allem das Eisbaden auf meiner Liste ganz oben!
P E O P L E O F P I L A T E S
Letzten Sommer neu eröffnet ist POP für mich das schönste Reformer Studio in ganz Berlin - ich habe zwei Probe-Sessions gemacht, meine allererste Reformer-Erfahrung und warte nun darauf, dass es endlich auch über Classpass buchbar wird.
F R A M E W O R K
Framework bietet Lagree - ein Full-Body-Workout auf dem Megaformer. Was das ist, weiß ich selbst noch nicht, aber ich habe mir sagen lassen, es soll hart sein. Laut einem Vogue-Artikel von 2019 ein Hollywood Trend und Work-out-Wonder designt für präzises Krafttraining. Ich habe für Freitag meine erste Session gebucht und jetzt schon größten Respekt davor!
B E C Y C L E & B E Y O N D
B&B bietet großartige Kurse in Cycling, Reformer, Barre und Pilates und das teilweise sogar als Postnatal Kurse mit Babybetreuung, was ich vor allem in meiner Elternzeit viel genutzt habe. Die Studios gibt es neben Berlin auch in Düsseldorf.