ÜBER SELBSTORGANISATION UND DAS SCHLECHTE GEWISSEN MIT MARIE JASTER
Diverse Jobs und Projekte parallel zu wuppen, davon können wir spätestens seit Beginn unserer Gründung ein Lied singen. Mit Marie Jaster von Beige haben wir uns dazu ausgetauscht, welche Challenges es mit sich bringt, sein Herzensprojekt parallel zum Vollzeitjob auf die Straße zu bringen. Marie verrät uns, wie sie es schafft sich immer wieder selbst zu motivieren und bei all den To-dos auch im Team nicht den Überblick zu verlieren.
Gemeinsam mit ihrer Partnerin Lisa Trautmann, hat Marie das erste unisex Onlinemagazin in Deutschland gegründet - Beige.de. Seither liefert Beige uns regelmäßig Inhalte, die gleichberechtigt sind, unterhalten, bewegen, interessieren, inspirieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem großen Team aus Contributoren empowert das Team Frauen, supportet Männer und stärkt jede Nuance dazwischen. Und als sei das nicht genug, teilen sie ihr erlerntes Wissen in Sachen Gründung, Gleichberechtigung und Social Media auch als Agentur mit anderen Unternehmen. Wir ziehen unseren Hut!
Marie, ihr habt vor über einem Jahr Beige gegründet und parallel weiter andere Jobs gemacht. Das klingt nach einem wahren Multitasking-Talent! Wie dürfen wie uns deine Woche vorstellen?
M A R I E : Jede Woche ist komplett anders. Manchmal bin ich viel unterwegs – Pressereisen, Interviews, Studiobesuche, Kundentermine, Fotoshootings und Events gehören zu meinem Alltag – an anderen Tagen sitze ich die meiste Zeit in Jogginghose vor dem Computer. Die Abwechslung macht’s, denn so wird es nie langweilig - das Einzige, was ich gerne ändern würde an meiner Woche ist die Länge. Denn oft arbeite ich nicht nur fünf Tage, sondern sieben.
"WIR ARBEITEN TENDENZIELL IMMER ZU VIEL UND ZU LANGE - DA IST ES WICHTIG SICH GRANZEN ZU SETZEN UND EINANDER AUCH MAL EINE PRIVATE AUSZEIT ZU GÖNNEN.”
M A R I E J A S T E R
FOTO: JANINE SAMETZKY
Als eigene Chefin ist es besonders wichtig sich selbst zu führen. Was bedeutet für dich Selbstorganisation und woher nimmst du deine Motivation?
M A R I E : Ich glaube die wichtigste Motivation ist das schlechte Gewissen loszuwerden. Ja, man kann zuhause eine Waschmaschine anstellen und trotzdem konzentriert weiterarbeiten. Man darf auch mal bis 9 schlafen, wenn man die Nacht davor bis 12 vor dem Rechner saß. Ansonsten habe ich ein Notizbuch, das voll mit To-do-Listen ist. Ich schreibe jeden Abend und jeden Morgen meine Aufgaben auf und arbeite sie nach Priorität ab.
Planst du deine Woche aktiv oder lässt du alles auf dich zukommen? Womit hast du die besten Erfahrungen gemacht?
M A R I E : Ein Mischmasch aus beidem würde ich sagen. Ich gehe fünfmal in der Woche zum Sport, habe aber keine festen Zeiten, sondern ordne das meinen Arbeitsterminen unter. Kundentermine, Shootings und Events plane ich im Voraus, private Termine klappen spontan immer besser, das ist meine Erfahrung.
Viele nutzen eine To-do-Liste. Welche Tools benutzt du, um dich zu organisieren - digital oder ganz klassisch über einen Kalender? Hast du konkrete Tipps, die wir direkt umsetzen können?
M A R I E : Stift und Papier. Meinen Terminkalender organisiere ich digital, auch weil ich Termine hier in einen gemeinsamen Kalender mit meiner Geschäftspartnerin Lisa eintragen kann, To-do-Listen werden aber per Hand geschrieben. Nichts ist schließlich befriedigender, als die Punkte dann durchzustreichen, wenn sie erledigt sind. Mein Tipp ist: Schreibt abends eine To-do-Liste für den nächsten Tag. Wenn all die Aufgaben aus dem Kopf auf Papier gebracht wurden, kann man so viel besser schlafen.
Wie organisiert ihr euch im Team? Habt ihr gemeinsame Routinen?
M A R I E : Ganz viel Kommunikation. Als Redaktion nutzen wir Slack und haben hier verschiedene Channels für Themen und Autoren. Auch Lisa und ich nutzen sehr viel Slack, anders als Whatsapp kann man das nämlich auch mal ausschalten und sich komplett abmelden. Wir arbeiten tendenziell nämlich immer zu viel und zu lange – da ist es wichtig sich Grenzen zu setzen und einander auch mal eine private Auszeit zu gönnen.